Am 31.10.2023 wurde der Legacy in Gossau in der Nähe von St. Gallen abgeholt. Der Wagen wurde am 19.10.2023 vorab angeschaut. Der Zustand entsprach nicht unbedingt dem Angebot, bzw. es waren mehrere Mängel am Fahrzeug, die in der Anzeige nicht beschrieben wurden. Ich denke, dass ein Kauf in Deutschland nicht zustande gekommen wäre. Aber es war einer der wenigen 3,0R, die in blau mit beigefarbener Innenausstattung angeboten wurden. Und genau so sollte er aussehen. 

Erst mal ein paar Worte zum Import des Fahrzeugs aus der Schweiz:

 

Ich habe den Legacy offiziell als Privatmann importiert. Nachfolgend beschreibe ich kurz den Ablauf , der gar nicht mal so schlimm ist, wie man es sich denkt:

 

Zunächst zu den Kosten:

Man bezahlt bei einem Schweizer Händler grundsätzlich mal 7,7% MwSt. auf den Kaufpreis, die man nach dem nachgewiesenen Export (z.B. in Form einer deutschen Zulassung) aus der Schweiz wieder von dem Verkäufer zurückbekommen kann, wenn man es vorher mit ihm abgesprochen hat. Bei Privatkäufen oder Fahrzeugen, bei denen die MwSt. nicht ausgewiesen werden kann, entfällt das. Die MwSt. ist dann im Kaufpreis enthalten und kann nicht erstattet werden.

Beim Import nach Deutschland fallen 10% Einfuhrzoll an, wenn das Fahrzeug außerhalb der EU oder einem EFTA-Land produziert wurde und somit erstmalig in die EU importiert wird. Außerdem ist die MwSt. an der ersten EU-Grenze zu entrichten. D.h., wenn man direkt aus der Schweiz nach Deutschland importiert (z.B. Kreuzlingen-Konstanz) wird die MwSt. von in Höhe von 19% berechnet. Wird das Fahrzeug bspw. aus der Schweiz über Bregenz nach Deutschland importiert erfolgt die Zollabwicklung an der ersten Grenze der EU, also in St. Margrethen-Höchst, und es wird die österreichische MwSt. in Höhe von 20% berechnet. Wie dann aber der MwSt.-Ausgleich zwischen Deutschland und Österreich abläuft kann ich leider nicht beschreiben. Ich habe die Schweiz-Deutsche Grenze bei Kreuzlingen-Konstanz genutzt.

 

Jetzt zum praktischen Teil:

Eigentlich braucht man vorab nichts zu erledigen. Man kann in die Schweiz fahren, ein Fahrzeug anschauen und mit Kaufvertrag kaufen. Die Zollbehörden (CH und D) bestehen eigentlich darauf, dass man Ex- und Import vorab online anmeldet. Dazu sage ich: Knicken und Ablage "P". Das Ganze ist dermaßen kompliziert, dass man es nur falsch machen kann. Man sitzt Tage am Rechner und versucht die Formulare auszufüllen, man telefoniert mehrfach mit den Hilfetelefonen der einzelnen Zollbehörden mit dem eindeutigen Ergebnis, dass es an der Grenze nicht akzeptiert wird. Also einfach bleiben lassen. Man kann die Zollabwicklung allerdings auch vorab über eine der grenzansässigen Zollagenturen bereits vorab beauftragen, aber dazu später mehr.

 

Wenn der Wagen gekauft wurde, ist es am einfachsten, den neuen Wagen aufzuladen und auf einem Trailer außer Landes zu bringen. Deutsche rote Kennzeichen sind in der Schweiz unzulässig. Wenn der Wagen auf eigener Achse nach Hause gebracht werden soll, kann man in der Schweiz Ausfuhrkennzeichen bekommen, aber da variieren die Preise anscheinend von 100,- bis 300,- SFr. Da ich im Besitz eines Trailers bin, war für mich die Variante "Ausfuhrkennzeichen" uninteressant.

 

Wenn man an der Grenze angekommen ist, braucht man die Fahrzeugpapiere und den Kaufvertrag. Damit geht man am einfachsten zu einer der dort zahlreich ansässigen Zollagenturen, sofern man das nicht vorab bereits schon beauftragt hat. Die erledigen dann den Papierkram für den Ex- und Import. Das hat ca. eine 3/4h gedauert und für den Schweizer und den deutschen Zoll zusammen 120,- € gekostet. 

Da ich auf den Portalen der beiden Zollbehörden versucht habe die Zollanmeldung selbst auszufüllen, hat mich die Prüfung meiner Papiere schon ca. 2h gekostet, bis ich letztendlich doch zu einer Zollagentur geschickt wurde.

 

Der Schweizer Zöllner schaut die Unterlagen an und bestätigt die Ausfuhr, damit muss man dann zu einem deutschen Zöllner und der macht dann den Import fertig. Dabei prüft er auch, ob der ausgewiesene Warenwert realistisch ist. Er fragt zum Beispiel, wie man den Wagen gefunden habe, ob die Anzeige noch online sei und prüft vergleichbare Angebote im Netz. Danach prüft er noch den Zustand des Wagens. Es soll wohl Zeitgenossen geben, die einen deutlich geringeren Kaufpreis in den Kaufvertrag eintragen lassen, als der Wagen tatsächlich gekostet hat. Aber das wäre ja Steuerhinterziehung.

Zum Schluss bekommt man einen Gebührenbescheid, den man vor Ort entrichten muss. Danach erhält man seine Unterlagen und, ganz wichtig, die Unbedenklichkeitsbescheinigung ausgehändigt. Damit ist der Import im Großen und Ganzen abgeschlossen.

 

Zur Zulassung:

Der importierte Wagen braucht dann noch eine deutsche Zulassung. Hier muss man unterscheiden, ob es sich um ein Fahrzeug mit einer EG-Typgenehmigung (i.d.R. seit ca. 1996) handelt, oder um ein Fahrzeug mit einer nationalen Genehmigung.

Handelt es sich um ein Fahrzeug mit einer EG-Typgenehmigung (die Nummer steht auf dem Typschild zwischen Fahrzeughersteller und Fahrgestellnummer) dann wird das sogenannte CoC-Papier (EG-Übereinstimmungsbescheinigung) benötigt. Wenn man Glück hat, ist sie noch vorhanden (z.B. in der Service-Mappe), ansonsten muss man sie beim Fahrzeughersteller bestellen. Bei Subaru hat das 218,-€ gekostet und dauert ca. 2 Wochen.

Wenn man dann die Schweizer Fahrzeugpapiere, das CoC (Certificate of Conformity), die Unbedenklichkeitsbescheinigung und den Kaufvertrag beisammen hat, kann man den Wagen zu einer Prüfstelle (TÜV, DEKRA, GTÜ, KÜS...) bringen und eine Hauptuntersuchung mit Abgasuntersuchung machen lassen. Wenn der Prüfer möglicherweise noch eine Datenbestätigung ausstellen kann/will, wird das von den Zulassungsstellen gerne angenommen. Dann brauchen diese nicht nach den deutschen Schlüsselnummern zu suchen und den Antragsteller möglicherweise wieder wegschicken, wenn sie die Nummern nicht herausfinden.

Wenn der Wagen dann über eine gültige Hauptuntersuchung verfügt, kann man mit den ganzen Papieren zur Zulassungsstelle gehen und die Zulassung des Wagens mit deutschen Fahrzeugpapieren beantragen.

Bei einem Fahrzeug ohne EG-Typgenehmigung (i.d.R. Oldtimer oder US-Cars) reicht eine HU nicht aus, man braucht eine Einzelabnahme nach §21 StVZO. Ansonsten ist der Ablauf identisch, nur dass die Einzelabnahme deutlich mehr kostet und möglicherweise noch Umbauarbeiten vorzunehmen sind (z.B. Scheinwerfer usw.).

Der Legacy war trotz EG-Typgenehmigung nicht eindeutig identifizierbar, das bedeutet, dass man keine deutsche HSN und TSN ermitteln konnte. Deshalb wurde für die Zulassung noch eine Fahrzeugdatenbestätigung eines aaS (vom TÜV) oder USB (von anderen Überwachungs-organisationen notwendig. 

 

Dann noch eine Kostenzusammenstellung, was der Wagen letzten Endes kostet:

 

Kaufpreis des Wagens: 2500,- SFr, entsprach zum Zeitpunkt des Imports ca. 2750,- €

Einfuhrzoll: 10% des Kaufpreises (da der Wagen außerhalb EU/EFTA produziert wurde) ca. 265,- €

MwSt. 19% in Deutschland: ca. 575,- €

Gebühren für die Zollagentur: 120,- €

 

Zusammenfassend macht das dann:  3710,-€

Man darf dann aber nicht die Kosten für die Abholung und evtl. vorab für die Besichtigung außer Acht lassen. Das CoC-Papier stellt auch noch einen Ausgabenposten dar. Außerdem hat man auch noch einen gewissen Zeitaufwand, denn man möglicherweise unter "Hobby" verbuchen kann. Der Preis des Wagens schnellt so ganz schnell mal von 2500,- SFr auf über 4000,- € und hat noch keine deutsche Zulassung.

Ich denke, wirtschaftlich lohnt es sich nicht unbedingt, aber dieses Auto hätte ich in Deutschland vermutlich so nicht gefunden.

Es wurde eine Bestandsaufnahme durchgeführt. Einige Mängel waren von der Erstbesichtigung her schon bekannt. aber sind dann doch noch einige Zusätzliche Mängel an dem Wagen aufgetaucht.

 

Die bereits bekannten Mängel waren:

- leichter Rostansatz am Radlauf hinten rechts

- Stoßfängerverkleidung vorne rechts steht ab

- Leder am Fahrersitz ist abgewetzt

- Funkfernbedienung der Zentralverriegelung ohne Funktion

- Schiebedach Aufstellfunktion defekt

- hinteres Teil der Gepäckraumabdeckung fehlt

- Navibildschirm ohne Funktion

 

Weitere Mängel:

- Abgasanlage unsachgemäß repariert

- Scheinwerfer rechts Lampensockel gebrochen

- Fahrersitz Längsverstellung nach vorne ohne Funktion

- Beifahrersitz Lehnenverstellung ohne Funktion

- Sitzlehne Rücksitzbank links eingerissen

- Zentralverriegelung Türe hinten links ohne Funktion

- Türlautsprecher vorne rechts scheppert

- Klimaanlage kühlt nicht richtig

 

Dann gibt's noch zusätzliche Arbeiten die gewollt sind:

- DAB+ Transmitter installieren

- Freisprechanlage einbauen

- Rückfahrkamera installieren

 

Die Reparaturarbeiten und der Einbau der Zusatzausrüstungen haben begonnen:

 

Abgasanlage

Die zusammengeschweißte Abgasanlage wurde nach dem Kat ausgebaut und entsorgt. Ersetzt wurde sie durch eine Edelstahlanlage von FOX Exhaust Systems, die dem Wagen einen sportlich-rotzigen Klang verleiht. Die Abgasanlage hat eine EG-Typgenehmigung und ist eintragungsfrei. Die Anlage gefällt mir sehr gut.

 

Kundendienst

Als erstes (direkt nach dem Auspuffwechsel) wurde noch ein Kundendienst mit Öl- und Filterwechsel, Keilrippenriementausch, neuen Scheibenwischern, neuem Innenraumfilter, neuen Zündkerzen und Kontrolle alle Betriebs- und Betriebshilfsstoffe durchgeführt.

 

Funkfernbedienung

An beiden Funkschlüsseln waren einfach nur die Batterien leer. Problem behoben.

 

Navigationsgerät

Das ist, bzw. wird eine längere Geschichte. Ich habe einen anderen Monitor und einen Navirechner gekauft. Als die Teile da waren, habe ich begonnen, die Mittelkonsole zu zerlegen. Der Navirechner (im Handschuhfach eingebaut) sollte getauscht werden, da er keine Navi-DVD mehr ausgeworfen hatte, und der Monitor hatte nur noch Tastenbeleuchtung aber der Bildschirm war schwarz. Der Navi-Bildschirm ist gleichzeitig auch die Anzeige des Bordcomputers und der Uhr.

Der neue Monitor hat nicht gepasst, die Stromanschlüsse waren anders. Der neue Navirechner wurde wohl aus einem U-Boot ausgebaut. Innen war alles verrostet und vergammelt, und funktioniert hat er auch nicht. Für den Monitor bekomme ich das Geld zurück, wenn er beim Verkäufer ankommt und den Navirechner darf ich entsorgen und bekomme das Geld auch zurück.

Ich habe einen weiteren Monitor bestellt und zwei Navirechner, weil es zwei unterschiedliche Ersatzteilnummern bei den Navirechnern gibt. Der Monitor ist bereits eingebaut und er funktioniert. Auf die Navirechner warte ich noch.

 

Scheinwerfer

Ich habe ein Paar Scheinwerfer mit schwarzem Inlay für einen vernünftigen Tarif gefunden. aktuell sind Scheinwerfer mit silbernem Inlay verbaut. Beim Einbau der Scheinwerfer ist uns aufgefallen, dass die neuen Scheinwerfer Xenonscheinwerfer sind. Mein Legacy hat aber H7 Halogenbirnen eingebaut. Der Verkäufer hat vergessen zu erwähnen, dass es sich um Xenonscheinwefer handelt. Rücknahme hat er abgelehnt. Jetzt bin ich wieder auf der Suche.

 

DAB+ Transmitter

Der Einbau des DAB+ Transmitters wurde im Rahmen des Monitortausches vorgenommen. Hierbei sind keine größeren Probleme aufgetreten.

 

Lautsprecher

Die vorderen Lautsprecher wurden durch neue 165mm-Lautsprecher von Hifonics ersetzt. Dazu wurden noch spezielle Lautsprecheradapter benötigt. Leider wurden die Lautsprecher nach dem Umbau vom Radio innerhalb kurzer Zeit wieder abgeschaltet. Eine Netzrecherche ergab, dass die Hochtöner in den Türen parallel zu den Lautsprechern geschaltet sind. dadurch wird der Gesamtwiderstand kleiner und der Radio schaltet zur Vermeidung von weiteren Schäden die Lautsprecher ab. Klarer Blick, es wurde ein Lautsprechersystem mit Hochtönern und Frequenzweichen bestellt, auch von Hifonics, das in den vorderen Türen eingebaut werden soll. Die aktuell in den vorderen Türen verbauten Lautsprecher sollen dann in die hinteren Türen umgebaut werden. 

Um die Problematik mit dem Abschalten der Lautsprecher zunächst zu überbrücken, wurden einfach die beiden originalen Hochtöner abgeklemmt und ausgebaut. Zu meiner Enttäuschung blieb das Problem bestehen. Hier ist noch etwas Hirnschmalz erforderlich, aber bis dahin lausche ich meinen beiden Auspuffendrohren.

Das Lautsprecherproblem ist behoben. Es war wohl "nur" ein Massefehler an einem der vorderen Lautsprecher. Jetzt wurde in den vorderen Türen ein 2-Wege-System mit Frequenzweiche und in den hinteren Türen ein Koaxsystem, beides von Hifonics installiert. Der Klang ist super. 

Dann wird noch, statt des originalen Radios, ein 2-DIN-Navitainer von Zenec, Modell Xzent X-427, mit Rückfahrkamera, Freisprechanlage, DAB+ und Navi eingebaut. Im Moment fehlt noch der 2-DIN-Mittelkonsoleneinsatz aus Japan. In Japan wurden im Legacy ab Werk 2-DIN-Radios verbaut, deshalb musste ich in Japan ordern. Dieser ist, besonders bei der Klimabedienung, spiegelverkehrt, aber damit kann ich leben.

Mit der Restauration wurde auch schon begonnen. Die erste Maßnahme war die Überarbeitung des Lederlenkrads. Das Ergebnis gefällt mir sehr gut. Die Bilder sind leider teilweise nicht ganz gut geworden, da es in der Werkstatt relativ dunkel war. Heute habe ich noch eine Versiegelung drauf gemacht und bin mit dem Ergebnis höchst zufrieden.