Restauration

Opel Manta B GT/E 1,9E


Es ist soweit: Am Samstag 13.06.2015 wird mit der Restauration des Manta begonnen.

Wie gehts weiter?

 

Der Manta ist jetzt da. Zunächst erfolgt eine kurze Bestandsaufnahme und der Manta kommt direkt nach dem Taunus in die Werkstatt. Es muss noch erwähnt werden, dass mein allererstes Auto ein blauer 77er Manta 1,9 GT/E war. Das ist natürlich der Grund, warum die anderen Projekte um eine Stelle nach hinten verschoben wurden.

So, Blechteile sind jetzt alle da und nachdem der Taunus jetzt beim Lackierer steht, kann am Samstag mit der Restauration des Manta begonnen werden.

Den Manta zum Schlachten haben wir geholt, und die Front wurde herausgetrennt und zum Einschweißen vorbereitet. Leider haben wir festgestellt, dass die Schäden doch etwas stärker sind, als zunächst angenommen. Der rechte Längsträger wurde durch den Frontschaden mehrfach geknickt und der linke Rahmenbogen ist teilweise durchgerostet.

Wir haben es geschafft, der Manta-Motor läuft. Allerdings läuft überall Sprit raus, die Leitungen sind alle porös.


Am 29.08.2015 ist jetzt der Startschuss zur Restauration des Mantas gefallen.

Nach dem ersten Startversuch im Juli 2015 wurden jetzt alle Spritleitungen ersetzt und der Motor gestartet. Oben ist ein kurzes Video dazu. Und entgegen aller Erwartungen und Befürchtungen macht der Motor keine merkwürdigen Geräusche, außer einem leichten Ventilklappern. Motor und Kühler sind dicht und der Motor startet und läuft tadellos. Auch die Heizung funktioniert und im Innenraum riecht es nicht nach Kühlwasser. Wir sind noch eine Runde auf den Feldwegen gefahren. Die Kupplung verrichtet ihren Dienst tadellos, nur zieht der Wagen mit brutaler Gewalt nach rechts. Aber das liegt an der krummen Vorderachse in Verbindung mit dem verformten Längsträger.

Jetzt (19.09.2015) ist die Restauration zu Gunsten des Fiat X1/9 erst mal wieder eingestellt worden.

 

Kommando zurück! Der Manta wurde heute, 14.11.2015, wieder in die Werkstatt gefahren. Warum wir so wankelmütig sind, steht auf den Seiten des Fiat.

Die Restauration des Manta hat jetzt tatsächlich begonnen. Das Schmuckstück wurde zerlegt, was doch noch die ein oder andere Baustelle zu Tage förderte. Dafür, dass der Wagen ungeschweisst sein sollte, waren doch recht viele Flicken vorhanden, die teilweise schon wieder heraus gerostet waren. Hinten hat der Wagen einen schlecht reparierten Unfallschaden, der zum Austausch der rechten Seitenwand, des Heckblechs und teilweise des Kofferraumbodens zwingt. Vorne ist der rechte Längsträger zweimal geknickt und natürlich die Frontmaske verzogen. Hier bin ich noch am überlegen, ob ich den Träger rückverforme, oder das ensprechende Teil aus der roten Schlachtkarosse herausschneide. Die restlichen Schäden sind größtenteils Durchrostungen, quasi Tagesgeschäft, bzw. Fingerübungen ;-).

Die verfomte Fahrzeugfront ist abgebaut und der Verwertung zugeführt. Im Weiteren wurde die Motor-/Getriebeeinheit ausgebaut. Jetzt müssen erst mal die Wagenheberaufnahmen instand gesetzt werden, dass man den Wagen auf eine Richtbank spannen kann, um den rechten Längsträger zu richten.

Die Durchführung der Rostsanierung geht so langsam voran. Im Netz hab ich jetzt eine Anleitung um Bau einer Rahmenlehre gefunden. Die werde ich parallel zur Rostbeseitigung bauen, dass man den rechten Längsträger wieder in seine ursprüngliche Form bringen kann.

Jetzt haben wir die rechte Seitenwand und das Schwellerblech rechts herausgetrennt. Was wir dabei gefunden haben, hat uns nicht sonderlich begeistert. Die Seitenwand wurde schon einmal ersetzt und nicht unbedingt professionell eingebaut. Im hinteren Bereich im Kofferraum und am Heckblech sind nicht ganz unerhebliche Verformungen, die auf einen weiteren Heckschaden schließen lassen, aber das war zum Teil bekannt. Ein Austausch von Seitenwand rechts, Teilen des Kofferraumboden und Heckblech ist unumgänglich. Vor dem Hinterrad war im unteren Bereich alles weggerostet, samt Wagenheberaufnahme.

Der rechte Schweller wurde innen mehrmals mittels aufgesetzter Bleche repariert, und das äußere Schwellerblech war auch schon einmal ersetzt worden, vermutlich für die TÜV-Prüfung. Im Inneren des Schwellers waren noch die alten Bleche mit starken Anrostungen. Je weiter man vorgedrungen ist, umso mehr weg- oder durchgerostetes Material kam zum Vorschein. Am Innenschweller am Übergang zum Bodenblech waren zahlreiche Durchrostungen.

Wir müssen jetzt das Bodenblech ersetzen (was natürlich auch die FIN betrifft) und dann den Bereich vor dem Hinterrad mit der Wagenheberaufnahme rekonstruieren. Anschließend wird die neue Seitenwand eingesetzt und der Schweller wieder aufgebaut. In dem Zug wird dann auch die A-Säule wieder instand gesetzt. Da wartet viel Arbeit. Der Wagen ist eine richtige Rostlaube, aber man wächst mit seinen Aufgaben.

Ich habe die Innenschweller links und rechts gefunden und gekauft. Auch ein sauberes, gebrauchtes Heckblech habe ich Gott sei Dank gefunden. Das Heckblech muss ich dann nur noch "filetieren", wie ich es bei der Seitenwand halt auch gemacht habe. Neuteile sind nicht mehr zu finden, und wenn dann doch mal ein Teil auftaucht, ist es unbezahlbar.

Das neue Heckblech liegt zum Herausschneiden bereit. Die ersten Neuteile wurden eingeschweißt. DIe Wagenheberaufnahme hinten rechts und die Schwellerverstärkung wurden ersetzt.

Um den Außenschweller einschweißen zu können, muss zuerst die A-Säule gerichtet werden. Dazu habe ich das durchgerostete Deckblech der unteren A-Säule entfernt und musste leider feststellen, dass die A-Säule im Bereich unter der Scheibenkante auch bereits geflickt wurde (Zur Erinnerung, das Auto war angeblich ungeschweißt). Dieser Teil scheint am Schlacht-Manta noch in gutem Zustand zu sein. Er wurde großzügig heraus getrennt und sandgestrahlt. Danach wird die Ecke am Manta eingesetzt. Wenn die Scheibenecke ersetzt ist, wird das neue Deckblech für die untere A-Säule eingeschweißt.

Die Blechteile, wie Kotflügel und Türen wurden grob angepasst, und die Front wurde eingeschweißt.

Der verformte Teil des Luftleitblechs um den linken Scheibenwischer wurde herausgetrennt und durch ein Gebrauchtteil aus der Schlachtkarosse ersetzt.

Die Halter für Anbauteile im Motorraum wurde eingebaut, und der Unterboden wurde im vorderen Bereich und am Getriebetunnel fertig geschweißt.  Die Restauration des linken Radlaufs ist auch unausweichlich und muss noch gemacht werden. Da wurde im Vorfeld schon mal was repariert.

Der alte Radlauf wurde heraus getrennt und durch ein hochwertiges Neuteil ersetzt. Zum Einsetzen wurde der Radlauf mit Intergrips Schweißklemmen fixiert und auf Stoß eingeschweißt.

Am Scheibenrahmen hinten rechts wurden zugespachtelte Rostlöcher freigelegt. Die Seitenwand wurde noch ausgerichtet und ein paar Löcher zugeschweißt.

Hierzu ein kleiner Tip: Wenn man Löcher im Blech zuschweißt, einfach eine Kupferplatte oder einen Kupferblock auf einer Seite gegenhalten und man bekommt es ohne weitere Löcher problemlos zu. Das Kupfer entzieht die überschüssige Wärme, so dass das Schweissgut nicht abtropft und neue Löcher entstehen. Wenn man dabei noch das Kupfer gegen die Sichtfläche hält und von der anderen Seite schweißt, braucht man das nicht mal mehr verschleifen.

Es geht wieder weiter am Manta. Nach ein paar hoffnungslosen Versuchen die Kotflügen am Manta anzupassen wurde jetzt ein linker Kotflügel entlackt und restauriert. Dieser wurde heute angepasst und sitzt ganz überraschend perfekt. Bei den kläglichen Versuchen davor, sind die Kotflügel jeweils um bis zu einem Zentimeter über die Türe hinaus gestanden.

 

Für die rechte Seite sind insgesamt 4 (in Worten: vier) Kotflügel vorhanden. Der gelbe Kotflügel ist vom Spenderfahrzeug und ist verrostet und verformt. Da mir das bewusst war, habe ich einen gebrauchten Kotflügel erworben, den Orangenen. Dieser Kotfügel hat überhaupt nicht gepasst, er ist ca. 1cm über die Beifahrertüre hinaus gestanden. Von einem Bekannten habe ich zwei Kotflügel geschenkt bekommen. Den Linken habe ich restauriert, und er ist am Auto dran. Der Rechte ist einfach nur Kernschrott. Über einen Freund habe ich noch einen grünen Kotflügel gekauft, der aber dann im Bereich der A-Säule sehr schlecht und schlampig repariert war. Aber er hat im Übergang zur Türe relativ gut gepasst. Deshalb habe ich beschlossen, den beschädigten Teil durch ein Teil von dem orangenen Kotflügel zu ersetzen. Dies hat auch recht gut funktioniert, aber der Kotflügel hatte dann im Übergang zur Haube ein teilweise geschwungenes Spaltmaß. Der Kotflügel ist seinen Artgenossen in den Schrott gefolgt. Letzendlich bin ich in die Nähe von Augsburg gefahren, um einen gebrauchten Kotflügel zu erstehen. Dieser war in gold, hatte Löcher, die nicht gebraucht wurden, eine größere Delle über dem Radlauf und Rost. Aber er hat nach etwas Arbeit gepasst. Der Rost wurde entfernt, und der Rest ist das Problem des Lackierers.

 

Jetzt müssen noch ein paar Löcher für die Engelmänner, die Kotflügelrochen, die Opelembleme, die original Opel Nebelschlussleuchte und die Zierleisten rundum gebohrt werden, dann ist die Karosserie für den Lackierer bereit.

Nach Rücksprache mit dem Lackierer muss ich jetzt die Achsen noch einbauen. Er möchte die Karosse auf den Rädern zum Lackieren haben. Sein Wunsch ist mir Befehl, die Achsen sind eingebaut.

Noch eine kleine Anekdote am Rande:

Ich habe mit dem Ausbau der Vorderachse begonnen. Kaum war die Achse von der Karosserie gelöst, beobachte ich im Augenwinkel (hab mich auf die Achse konzentriert, dass sie nicht vom Rollwagen fällt) wie die Karosserie sich langsam nach oben bewegt. Da ich alleine war, war das eigentlich nicht möglich. Tatsächlich war die Karosserie im vorderen Bereich um ca. 2 kg zu leicht und ist auf der Hebebühne nach hinten abgekippt. Ich habe die Karosse noch zu Packen bekommen, um den Absturz zu vermeiden, aber ich war halt alleine...

 

Die Motor-Getriebe-Einheit wurde vom Dachboden geholt und am Motormontageständer befestigt. Dazu wurde das Getriebe abmontiert und die Kupplung abgenommen. Im nächsten Schritt beginnt die Zerlegung des Motors.

 

Der Motor ist größtenteils zerlegt und gereinigt. Auspuff- und Ansaugkrümmer wurden demontiert, Anlasser, Lichtmaschine und Verteiler wurden ausgebaut, und der Zylinderkopf, Wasserpumpe und Steuergehäusekasten wurden abgenommen. Im Motorblock befindet sich nur noch die Kurbelwelle mit den Kolben, und im Zylinderkopf sind noch die Ventile eingebaut. Die Nockenwelle, die Kipphebel und die Stößel sind ausgebaut.

Der Motor wure vollends zerlegt. Die Kolben wurden ausgebaut und sichtgeprüft. Die Zylinder wurden längs und quer zur Fahrtrichtung nachgemessen, und das Spaltmass der Kolbenringe wurde geprüft. Danach wurden die Kolbenringe wieder montiert und die Kolben in die Zylinder eingesetzt.

 

Am Zylinderkopf wurden die Ventile demontiert und nach Prüfung der Ventilführungen eingeschliffen und wieder eingesetzt. Dabei wurden auch gleich die Ventilschaftabdichtungen erneuert, soweit vorhanden. An den Auslassventilen gibt es keine Ventilschaftdichtungen, lediglich Ölabstreifringe.

 

Mit dem vorhandenen Ventilfederspanner ist es gar nicht so einfach die Ventile wieder einzubauen. Der Ventilfederspanner ist eigentlich dafür gemacht, dass man die Ventilfedern bei eingebautem Zylinderkopf aus- und einbauen kann. Unsere Ventilfederspannzange war leider nicht auffindbar. Für diesen Spanner braucht man im Prinzip mindestens vier Hände, wenn der Kopf ausgebaut auf der Werkbank liegt. Die erste Hand braucht man um den Zylinderkopf festzuhalten. Die zweite Hand wird benötigt, um das betreffende Ventil in seinem Sitz zu halten. Die dritte Hand braucht man, um die Ventilfeder mit dem Ventilfederspanner runter zu drücken. Dann wäre eine vierte und fünfte Hand notwendig, um die Ventilhaltekeile einzusetzen. Aber unter Zuhilfenahme der Achsel, einer Bauchfalte und Geduld bekommt man es auch alleine hin. Man braucht halt Zeit und, wie bereits gesagt, viel Geduld.

 

Gestern (12.10.2019) ist der Manta endlich zum Lackierer gekommen. Ich bin unglaublich auf das Ergebnis gespannt.

 

Während die Karosserie beim Lackierer ist wurde der Motor fertig gestellt. Ich bin mit dem Ergebnis hoch zufrieden. Im Nachgang bekam ich noch von einem Freund den Tipp, dass es von einer großen Schraubenfirma und Werkstattausrüster aus Künzelsau eine Farbe für Baumaschinen und andere hochbeanspruchte Maschinen gibt, die in RAL9005 (tiefschwarz) ausssieht, wie neue Achsteile, oder auch Ventildeckel und Ölwannen von bspw. Opel CIH-Motoren. Die Farbe heisst Quattro, ist aber leider nicht ganz billig. Sie gibt es auch in vielen (evtl. auch in allen) RAL-Farbtönen. Sonderfarbtöne für bspw. Liebherr, Komatsu, Volvo, Hitachi, Caterpillar oder Fendt sind auch erhältlich, krass. Die beiden letzten Bilder zeigen den neu lackierten Ventildeckel. Ich hab jetzt 6 Dosen geordert für die Achsteile.

10.11.2019

Die Mantakarosserie ist zurück vom Lackierer. Es ist abartig, was der Künstler an der Lackierpistole mal wieder gezaubert hat. Der Wagen sieht so super aus, ich habe nicht einen Lackierfehler oder Staubeinschluss entdecken können. Ich bin hin und weg. Die Anbauteile wie Klappen und Türen werden in der nächsten Zeit noch lackiert. Aber wir haben jetzt genug Arbeit mit der lackierten Karosserie. Kabelbaum und Anbauteile umbauen, Hohlraum- und Unterbodenschutz auftragen und den Wagen wieder komplettieren. Ich würde am Liebsten gleich anfangen.

 

Die Achsen wurden wieder ausgebaut, um sie aufzuarbeiten. Die neue (gebrauchte) Vorderachse wurde komplett zerlegt und wird mit allen Lagern und Gelenken überholt, ebenso das Lenkgetriebe. An der Hinterachse wurde der rechte Federteller erneuert, und leider mussten wir feststellen, dass auch der rechte Federteller unter massiven Rostschäden leidet. Die Anbauteile sind noch nicht vom Lackierer zurück, aber im Moment haben wir noch genug andere Arbeit.

 

Heute (29.11.2019) haben mich Bilder erreicht, dass die restlichen Teile des Mantas lackiert werden. Heute Vormittag wurden Heckklappe, beide Kotflügel, Schiebedach, Tankdeckel und eine Scheinwerferblende gebracht. Am Spätnachmittag soll der Rest der Teile gebracht werden.

 

Türen, Motorhaube, 2. Scheinwerferblende und die Kotflügelrochen sind auch wieder da. Sieht alles super aus, nur an der Motorhaube ist ein kleiner faux pas passiert. Es wurde ein falscher Klarlack verwendet. Die Motorhaube ist mattschwarz, und die restlichen schwarz lackierten Karosserieteile sind in seidenmatt lackiert. Aber das wird "zwischen den Jahren" wieder in Ordnung gebracht.

Beim Überholen der Vorderachse ist so Einiges schief gegangen. Die Lagerbuchsen haben schlecht gepasst, man hat sie kaum eingepresst bekommen, oder sie sind beim Einpressen gleich gerissen, und die Lenker sind so schwächlich ausgelegt, dass es sie dauernd verbogen hat. Aber die Krönung war dann der Einbau eines Traggelenks. Es lief eigentlich ganz gut. Beim Pressen hab ich auf den Moment gewartet, wo der Arbeitsdruck leicht ansteigt, um sicher zu gehen, dass das Lager komplett eingepresst ist. Der Punkt kam aber nicht, im Gegenteil, der Druck ist dann plötzlich abgefallen. Nachdem wir das Teil aus der Presse heraus genommen hatten, haben wir die Bescherung gesehen. Der Lenker ist rund um das Traggelenk kreisrund gerissen. Das war das Ende des Lenkers und unserer Motivation. Ich habe schon viele Teile aus- und eingepresst, aber sowas habe ich noch nicht erlebt.

 

An der Hinterachse war der rechte untere Federteller vom Rost zerfressen. Dieser wurde ausgetauscht, um dann festzustellen, dass auch der Linke unter Rostschäden leidet. Jetzt sind beide unteren Federteller erneuert, und die Achse ist bereit zur weiteren Aufarbeitung.

 

Von meinem Kommilitonen Harry habe ich einen Unterlenker bekommen, der an der vorderen inneren Lenkerlagerung (vermtl. vom Lager einpressen) verformt war. Das beschädidigte Lager habe ich ausgebaut und den Lenker wieder gerichtet. Der Lenker wurde entrostet und lackiert, anschließend hab ich das Querlenkerlager und das Traggelenk wieder neu eingepresst.

 

Die Hinterachse wurde intensiv gereinigt und auch neu lackiert. Sie sieht aus wie neu. Jetzt müssen noch der Stabi, der Panhardstab, die Federn und die Längslenker der Hinterachse gemacht werden, dann ist die Hinterachse einbaufertig. Neue originale Gasdruckdämpfer liegen auch schon bereit.

 

Die Einzelteile der Vorderachse sind jetzt auch soweit restauriert, dass man sie in nächster Zeit wieder zusammensetzen kann.

Der Zusammenbau des Mantas geht voran. Die beiden Türen wurden eingebaut, und die Haube wurde eingepasst, trotz dem sie nochmal zum Lackierer muss, aber zur Montage der beiden Kotflügel ist es hilfreich wenn die Motorhaube passt. Nachdem die Kotflügel montiert waren wurde noch der Frontspoiler angebracht.

Im nächsten Schritt wollten wir die Zierleiste unter dem Scheinwerfern einbauen, aber dazu ist es notwendig, dass dieselben eingebaut sind. Insgesamt sind vier Scheinwerfer vorhanden, zwei ohne Scheinwerferglas und zwei, die auf den ersten Blick recht gut aussehen. Aber leider sind die beiden vollständigen Scheinwerfer, die ich vor längerer Zeit schon gekauft habe, nur Kernschrott. Die Reflektoren sind fertig, Halteschrauben sind abgerissen und die Verstellschienen sind gebrochen. Es werden zwei intakte Scheinwerfer gebraucht.

Die beiden Türen wurden, bis auf die Türverkleidungen, soweit komplettiert, und die Stoßleisten wurden angebracht. Die Fensterumrandungen wurden neu lackiert und stehen zum Anbau bereit.

Fensterschachtleisten, Regenrinnenleisten und Türgummis wurden eingebaut. Auch die Engelmänner sind dran. Man sieht im Moment keinen großen Fortschritt, aber es ist doch eine ganze Menge Arbeit.

Vorder- und Hinterachse sind eigentlich fertig zum Einbau. An der Vorderachse fehlen im Moment noch die Bremssättel, und die Hinterachse muss nur noch vollends zusammen geschraubt werden. Im Einzelnen handelt es sich um die beiden Längslenker und den Stabi.

Nachdem wir dann den Unterbodenschutz gespritzt haben, kommen die beiden Achsen, samt Motor und Getriebe wieder an ihren angestammten Platz. Die Felgen sind noch beim Lackierer und die Motorhaube wurde am Freitag von ihm abgeholt um das richtige Schwarz zu spritzen. Sonntag war die Haube in der richtigen Farbe wieder zurück, und die Felgen werden auch noch im Januar zurück erwartet.

Der nächste Schritt ist gemacht, die Karosserie wurde mit Unterbodenschutz versiegelt. Im ersten Schritt wurde Fluid Film A von Hodt aufgetragen. Er löst den alten vorhandenen Unterbodenschutz an und dient als Primer. Im zweiten Schritt wird Permafilm black, ebenfalls von Hodt, gespritzt. Dieser wird staubtrocken und ist der eigentliche Unterbodenschutz. Die Fluid Film Schicht bleibt dauerelastisch. Die Produkte finden Anwendung bei dem Korossionsschutz von Seewassertanks.

Die Felgen sind vom Lackierer zurück und wurden direkt zum Montieren verbracht. Ich hab noch einen unbenutzten und unmontierten Satz Fulda Y2000 aus 1987 gefunden.

Jetzt stellt sich sicher dem ein oder anderen die durchaus verständliche Frage: "Warum macht der Kasper so alte Reifen auf den Wagen?"

Einfache Antwort: Die Reifengröße wird seit längerem nicht mehr hergestellt. Es ist die Größe 195/70HR13. Der Manta war ab Werk mit dieser Sondergröße, die es optional nur für Manta's gab, ausgerüstet. Es mussten dafür seinerzeit wahnsinnige 40,-DM für die GT/E's (205,- bis 265,-DM für dir restlichen Mantas) locker gemacht werden. Standardmäßig waren die GT/E's mit den heute noch lieferbaren, 185/70HR13 auf den Sportstahlfelgen ausgestattet. Die "kleineren Rochen" hatten diese Felgen nicht, deshalb waren die Räder entsprechend teurer. Aber die 195er waren damals (und heute) halt was Besonderes.

 

Hochzeit

 

Am 07.03.2020 fand die "Hochzeit" statt. Der Antrieb (Motor, Getriebe und Achsen) wurde mit der Karosserie wieder vereint. Dazu kam gleich unser neuer Tischwagen zum Einsatz. Der Antrieb wurde, wie im Werk auch, von unten in die Karosserie eingefahren.

Jetzt kommen wieder Arbeiten, bei denen man nicht allzuviel sieht, als da wären: Motor anschließen, Unterboden komplettieren (Bremsleitungen, Spritleitungen, Spritpumpe...), Tank einbauen, usw.

Die Sache mit dem linken Scheinwerfer scheint auch ein größeres Problem zu werden, als ich angenommen hatte. Der originale Scheinwerfer war definitiv Schrott. Und vor geraumer Zeit hatte ich schon ein Paar Scheinwerfer gekauft, die aber bei näherer Betrachtung eher dem Zustand des originalen Scheinwerfers entsprachen. Ich habe alle Scheinwerfer, auch die der rechten Seite, zerlegt, um aus den einzelnen Fragmenten einen Scheinwerfer bauen zu können, aber das war unmöglich. Vor kurzem wurde mir wieder ein linker Scheinwerfer angeboten, der auf dem Bild einen recht guten Eindruck machte. Auch bei diesem war der Reflektor einfach nur Schrott, aber das wurde mir vom Verkäufer verheimlicht, obwohl ich zweimal ausdrücklich nach dem Zustand gefragt hatte. Er ist immer mit Antworten ausgewiechen, Zuerst hat er nur angegeben, dass der Scheinwerfer noch zu haben sei, beim zweiten Mal nachhaken hat er nur über den Preis gesprochen, und jetzt habe ich den Dreck - danke "schnuffi 20". Ich frage mich echt, ob es noch ehrliche Typen gibt, bei denen man beruhigt Teile kaufen kann - ja gibt es auch, vielen Dank an dieser Stelle an Mantadany, die Szene kennt ihn.

Der Manta wurde jetzt mit "Mike Sanders" hohlraumversiegelt. Das Wachs wird bei ca. 80-90°C gespritzt. Um das Wachs auf die Temperatur zu bringen, hatten wir einen Glühweinkocher. Leider hat der Topf beim Erhitzen eindrucksvoll seinen Dienst quittiert. Die Werkstatt war ad hoc stromlos.

Daraufhin haben wir die elektrische Herdplatte (normalerweise machen wir damit die Weißwürste warm) aus dem Stüble geholt und den Wachstopf direkt auf die Heizplatte gestellt. Nach kurzer Zeit begann der Blechtopf auf der Platte zu tanzen, was uns doch etwas beeindruckte. Der Grund dafür war schnell gefunden. Das Wachs am Grund des Eimers hat sich erhitzt, ist geschmolzen und hat sich ausgedehnt. Nach oben war aber noch eine dicke, feste Wachsschicht, also wurde der Boden des Blecheimers ausgebeult. Damit verlor der Eimer seine Standsicherheit und begann unter dem Einfluss der Hitze zu tanzen.

Mit einem langen Schraubenzieher haben wir dann Entlastungslöcher in das feste Wachs gestoßen. Das war dann wie ein kleiner Springbrunnen, und wenn man etwas zu fest auf die feste Wachsoberfläche gedrückt hat, gab es sogar einen kleinen Geysir.

Nachdem das Wachs flüssig war, haben wir es in die Sprühflasche gegossen. Aber das "alte" Wachs in der Pistole war nicht warm genug, so dass nichts rauskam. Nachdem wir dann die Sprühflasche und die Sonden auf Temperatur gebracht hatten, hat es tadellos funktioniert.

Ein riesengroßer Vorteil ist, dass man das Werkzeug nach der Benutzung innen nicht reinigen braucht. Bei der nächsten Verwendung muss man nur alles wieder über die Schmelztemperatur des Wachses bringen und es funktioniert wieder.

Die Arbeiten sind wieder weitergegangen. Heute sollten die Türverkleidungen montiert werden, aber das Schloss der Fahrertüre hat massiv Mucken gemacht. Wenn man die Türe zugemacht hatte, war sie nicht mehr zu öffnen. Bei der Fehlersuche wurde auch die Beifahrertüre mehrfach auf- und zugemacht, und verschlossen und wieder geöffnet. Dabei ist dann der Schließzylinder der rechten Türe zerfallen. Wie auch immer, es wurde alles repariert und die Türverkleidungen angebracht. Leider sind die Türverkleidungen nicht mehr so gut in Form. Während der Lagerung wurden sie mehrfach umgelagert und wahrscheinlich nicht immer perfekt gelagert.

Dannach wurden die Fragmente der vorhandenen Scheinwerfer zerlegt, um einen guten Scheinwerfer aus den ganzen Teilen zu bauen (siehe auch weiter oben). In einem Scheinwerfer war ein brauchbarer Reflektor drin, dieser wurde "herausoperiert". Bei den Restteilen war noch ein sehr ordentliches Gehäuseteil. Den Rest sollte der kürzlich als intakt gekaufte Scheinwerfer besteuern. Dieser wurde ebenfalls zerlegt, wobei alle Verschluss- und Befestigungsschrauben abgerissen sind. Die Gehäusedichtung war noch in einem super Zustand und wurde weiterverwendet. Die abgerissenen Schrauben werden ausgebohrt und repariert, sobald die notwendigen Teile da sind.

Der linke Scheinwerfer ist jetzt auch fertig. Aus den ganzen Scheinwerferfragmenten wurden die besten Teile ausgewählt um einen kompletten Scheinwerfer zusammen zu bauen. Am Scheinwerferglas waren die Bolzen abgerissen, und das Kunststoffgehäuse ist von einem rechten Scheinwerfer. An dem Scheinwerferglas wurden die abgerissenen Bolzen ausgebohrt, und durch neue Gewindebolzen ersetzt. Diese Bolzen werden einfach nur eingenietet, wie zum Beispiel Poppnieten, oder Einziehmuttern. Ich hoffe, dass man es auf den Bildern einigermaßen erkennen kann.

Die Kunststoffgehäuse sind im Prinzip links und rechts gleich. Sie unterscheiden sich nur in den Lochmustern für die Gewindebolzen. Aber es sind Lochmuster für beide Seiten vorhanden, man muss sie nur durchbohren, und schon passt das rechte Gehäuse an einen linken Scheinwerfer.

 

Die Bremsleitungen für die Hinterachse wurden heute auch eingebaut.

 

Der Einbau der Innenausstattung und der Scheiben hängt noch am Himmel. Der neue Himmel ist bestellt, wurde aber noch nicht geliefert. Aber es gibt ja sonst noch genug zu tun.

 

Die seitlichen Ausstellfenster mit den neuen Dichtungen wurden probehalber eingesetzt. Beim Einbau der linken Scheibe haben wir versehentlich ein Gummischarnier in die B-Säule gedrückt. Es wurde umgehend ein Set mit vier neuen Gummis bestellt.  Und der Bodenteppich wurde auch ausgelegt und grob gereinigt. Der Himmel soll noch vor Ostern geliefert werden.

Der Himmel ist, Gott sei Dank, noch rechtzeitig vor Ostern gekommen, und wurde eingebaut. Den Himmel habe ich bei Bruhy Exklusiv gekauft, und bin doch wirklich sehr begeistert von der Qualität und der Passgenauigkeit. Am Himmel selbst sind die B- und C-Säulen angenäht, und die A-Säulen sind beigelegt, wie auch das Himmelstück für das Stahlschiebedach. Die Teile für die A-Säulen wurden nicht benötigt, da die A-Säulen beim 76er-Modell nicht verkleidet sind. Der Einbau ging mit dem mitgekauften Kontaktkleber sehr einfach von der Hand.

Der Himmel wurde mit den beiden  Himmelstangen in das Fahzeug gehängt (Schiebedachautos haben nur 2 Himmelstangen). Danach wurde der Himmel nach hinten gespannt und mit Resten von Kantenschutz, bzw. Dichtungsgummis, die auf ca 10cm Länge zugeschnitten wurden, fixiert. Dann wurde der Himmel noch zu den Seitenfenstern hin gespannt und fixiert. Im Anschluss wurde der Himmel am Heckfenster wieder gelöst und Kontaktkleber aufgetragen. Der Himmel wurde wieder angebracht und erneut fixiert. Dann wurde mit einem Kuli angezeichnet, wo der überstehende Himmel abgeschnitten werden muss, und der Himmel wurde wieder gelöst und abgeschnitten. Danach konnte man den Himmel einfach wieder andrücken, der Kleber hat´s gehalten. Nur an Stellen, an denen der Himmel stark gespannt war wurde er mit den angefertigten Dichtungsleisten/-kedern fixiert. Danach wurde der Himmel weiter nach vorne verklebt. Zuerst die C-Säulen, dann die Seitenfenster und dann die B-Säulen. Danach wurde der Himmel nach vorne zur Frontscheibe gespannt und verklebt, allerdings nur von der Mitte bis ca. 15cm von den A-Säulen  weg. Dann wurde der Himmel in den Türausschnitten verklebt. Zuletzt wurde der Abschluss an den A-Säulen hergestellt. Dazu wurden am alten Himmel die beiden vorderen Ecken abgetrennt und als "Schnittmuster" für den neuen Himmel verwendet. Nachdem der neue Himmel an den A-Säulen zugeschnitten war, wurden diese auch verklebt. Der Himmel ist nun eingebaut, denkt man. Aber dem aufmerksamen Leser ist sicher aufgefallen, dass der Wagen mit einem Stahlschiebedach ausgerüstet ist. Das Schiebedach wird ausgeschnitten, sobald der neue Kantenschutz für den Schiebedachausschnitt geliefert wurde. Den Himmel für das Schiebedach selbst muss man leider zum Sattler geben, weil man da Metallteile einnähen muss.

 

Nachtrag:

Heute hat mir Rainer Bruhy geschrieben, dass man den Schiebedachhimmel nicht unbedingt nähen müsse, man könne ihn auch mit dem Kontaktkleber einfach kleben. Das kann ich mir in der Tat auch gut vorstellen, aber der Termin mit dem Sattler steht schon.

Front- und Heckscheibe wurden eingezogen und das Armaturenbrett wurde eingebaut. Heute wurden noch die Hutablage, die Rücksitzbank und eine zeitgenössische "CANTON Pullman-Boxenleiste" eingebaut. Die Hutablage wurde ein wenig restauriert, muss aber dennoch über kurz oder lang eneuert werden. 

Weiterhin wurde der linke Gurt, sowie die linke Seitenverkleidung und das letzte Fenster (Seitenfenster links) eingebaut. Die Sitzschienen wurden auch gerichtet und mit neuen Kunststoffschienen eingebaut. Die Vordersitze wurden auch noch rein gestellt. Dabei ist mir aufgefallen, dass sich die Sitzlehne des Fahrersitzes nicht verstellen lässt. Da muss ich wohl nochmal bei gehen.

Optisch ist der Manta fertig, aber es braucht noch den einen oder anderen Samstag um ihn vollends fertig zu stellen.

Die Stoßstangen wurden zusammengebaut und angebracht, samt den Nebelscheinwerfern. Die Elektrik wurde größtenteils angeschlossen und das Cockpit eingebaut. Am Unterboden wurde die Kardanwelle, der Kupplungszug und die Auspuffanlage eingebaut. Außerdem wurden die Zierelemente an den Rädern (Chromringe und Nabenkappen) angebracht.

Die Heckscheibe muss noch ersetzt werden (ist von der Katzentreppe zerkratzt worden), und die Hutablage gefällt mir auch nicht. Am Montag schaue ich mir entsprechende Ersatzteile an.

An der Elektrik sind auch noch ein paar Arbeiten fällig. Das Kabel für den rechten Türkontaktschalter kommt zum Radioschacht raus, ebenso das Kabel für den Rückfahrschalter. Die Nebelscheinwerfer und die Nebelschlussleuchte müssen auch noch angeklemmt werden.

Dann müssen noch alle Öle aufgefüllt, bzw. gewechselt werden. Die Radbremsen müssen noch eingebaut werden, und die restlichen Bremsleitungen und Bremsschläuche verlegt werden. Und es gibt ein Problem mit dem neuen Hauptbremszylinder. Der Ausgleichsbehälter passt nicht drauf, obwohl es extra ein HBZ von Brembo für das System "DELCO Moraine" ist. Wenn es dumm läuft, muss ich einen HBZ mit Ausgleichsbehälter von einem späteren Modell einbauen.

Ein weiteres, echt dämliches  Problem ist der untere Kühlwasserschlauch. Es ist wie verhext, er passt einfach nicht mehr. Der Stabi ist im Weg. Das war aber alles schon mal drin in dem Wagen. OK, der Kühler wurde offensichtlich schon mal ersetzt, vermutlich im Rahmen des Frontschadens, den der Wagen hatte. Der Kühler muss von einem Automatik sein, weil er Ölanschlüsse hat. Aber trotz allem, er war schon mal drin im Auto.

Die Kraftstoffversorgung muss auch noch fertig gemacht werden. Der Tank muss noch eingebaut werden, der 12mm-Kraftstoffschlauch fehlt noch, und die Leitungen müssen noch verbunden und angeschlossen werden.

Und zu guter Letzt muss noch das Schiebedach und die Anbauteile, wie Angstgriffe, Sonnenblenden, Innenspiegel und Innenraumleuchte eingebaut werden. Das Himmelteil für das Schiebedach muss aber zuerst noch zum Sattler zum Nähen.

Ach ja, und dann muss der Fahrersitz noch repariert werden. Die Lehnenverstellung funktioniert ja nicht, aber das hatte ich zuvor schon mal erwähnt.

Ich rechne noch mit zwei bis drei Samstagen, bis der Wagen fertig ist, aber er sieht schon sehr schick aus, finde ich.

Heute wurde zunächst die Heckscheibe ausgetauscht, die Alte war ja zerkratzt. In diesem Zug wurde auch die Hutablage ausgetauscht. Dazu musste die Canton Pullman-Leiste, sowie die Rücksitzbank nochmal ausgebaut werden.

Dann wurden Anbauteile am Himmel noch angebracht. Im Speziellen waren das die beiden Sonnenblenden, der Rückspiegel und die Innenleuchte. Die Angstgriffe müssen noch angebracht werden. Anschließend wurde der Schiebedachausschnitt zurecht geschnitten und verspannt. Der Bezug für das Schiebedach ist aktuell noch beim Sattler. Hab heute (24.04.2020) erfahren, dass der Schiebedachhimmel erst nächste Woche fertig werden soll.

Der Tank wurde eingebaut und die Kraftstoffschläuche wurden angeschlossen. An der Windschutzscheibe wurden die Scheibenkeder eingebaut, und beim Einbau der Ecken wurden beide A-Säulen zerkratzt )-: . Das bedeutet Arbeit für unseren Lackierer. Weiterhin wurden die vorderen Bremssättel eingebaut, und hinten wurde das Innenleben der Trommelbremsen komplett erneuert. Neue Trommeln hat es natürlich auch gegeben.

Das Radio und die "Multimedia-Anlage" wurde auch eingebaut. Bei dem Radio handelt es sich um ein Opel Sebring Stereo, hergestellt von Blaupunkt, mit einem runden DIN-Stecker hinten. An diesem Anschluss kann man einen Radioadapter anschließen, an dem man wiederum einen MP3-Player oder andere Geräte mit 3,5mm-Klinkenstecker anschließen kann. Außerdem wurden nahezu unsichtbar Anschlußkabel für einen DAB+-Adapter verbaut. Dieser kann mittels eines versteckten Magnets in der Mittelkonsole fixiert werden. Der Adapter wandelt das DAB+-Signal in ein FM-Signal um und schickt es an das "uralt"-Radio. Schon hat man DAB+ im Oldtimer und keiner sieht es, wenn man es nicht braucht. Das FM-Signal kann auch über den 3,5mm-Klinkenstecker des Radioadapters an das Radio übertragen werden. Die Steckdose befindet sich, auch nahezu unsichtbar, unter dem Handbremshebel. Und schon hat man Musik im Auto, und hört alles über die zeitgenössische CANTON-Pullman-Leiste auf der Hutablage. Alles was man offensichtlich sieht, ist ein originales altes Radio.

Der Himmel für das Schiebedach ist fertig genäht. Augenblicklich sollte auch der Einbau statt finden. Aber es stellte sich heraus, dass die Feder der Dachleiste rechts gebrochen ist. Jetzt werden neue Federn gebraucht. Sie sind bereits bestellt.

Dann wurde die Batterie zum ersten Mal angeklemmt. Das Ergebnis ist ernüchternd. Die Hupe hupt bei Zündung an dauerhaft. Auch das Entfernen des Hupenknopfes bringt keine Abhilfe. Nur Ausstecken hilft. An der Standardbeleuchtung (Stand-, Abblend- und Fernlicht) geht alles. Bei den Blinkern sieht es wieder ganz anders aus. Da geht nur der Blinker hinten links. Kennzeichenbeleuchtung, Nebelscheinwerfer und Nebelschlussleuchte gehen auch nicht. Das selbe betrifft auch die Motorraumbeleuchtung und die Kofferraumbeleuchtung. Die Innenraumbeleuchtung funktioniert fehlerfrei. Da steckt noch viel "elektrische Arbeit" drin, aber auch das bekommen wir bestimmt gelöst.

Die Musik mit DAB+ und FM funktioniert an sich auch recht gut. Das einzige Problem ist, dass es bei Vol auf max. gerade mal zu Zimmerlautstärke ohne Motor reicht. Dazu wird eine zeitgenössische Endstufe von Blaupunkt benötigt, die unsichtbar unter der Hutablage verbaut wird. Die Endstufe wurde gekauft.

Jetzt steht relativ viel Fitzelarbeit an, aber die muss auch gemacht werden, dringend!

 

Beleuchtungstechnisch sind jetzt Standlicht, Abblend- und Fernlicht, Schlußleuchten, Nebelschlußleuchte und Kennzeichenbeleuchtung funktionsfähig. Außerdem gehen alle vier Blinker und die Warnblinkanlage. Und das Luxusfeature Motorraumbeleuchtung erhellt jetzt den Maschinenraum.

Der Schiebedachdeckel ist bespannt und wurde eingebaut. Sieht, wie erwartet, super aus.

Heute war es soweit: Nach der Restauration wurde zum ersten Mal der Motor gestartet - und er läuft!

 

Wir hatten schon mehrere Versuche gestartet, aber der Motor ist einfach nicht angesprungen. Nach intensiver Fehlersuche wurden die Fehler gefunden. Hier ein kurzer Abriss:

 

  • Motor wurde gestartet, aber die Spritpumpe ist nicht angelaufen (nur ca. 2V an der Pumpe messbar). Zündfunke war vorhanden. Zum Testen wurde die Kraftstoffpumpe direkt angesteuert. Kein Erfolg!
  • Tausch der Spritleitungen (Vor- und Rücklauf), ohne Erfolg. Lt. Opel Werkstatthandbuch waren sie aber richtig angeschlossen.
  • Es wurde festgestellt, das das Doppelrelais (Kraftstoffpumpenrelais) nicht schaltet.
  • Ein Freund brachte mir heute ein Steuergerät, ein Doppelrelais (Kunststoff), einen Vorwiderstand und einen Luftmengenmesser.
  • Das Ersatzrelais hat spürbar geschaltet, aber eine Funktion dar Kraftstoffpumpe konnte nicht festgestellt werden (jetzt waren 10 V an der Pumpe messbar, lt. WHB sind 9V ausreichend). Die Pumpe wurde wieder direkt mit 12V versorgt.
  • An den eingebauten Einspritzdüsen war keine Schaltung spürbar. Zum Testen wurden andere Düsen angesteckt, hier war ein Schaltvorgang erfühlbar. Nach Anschluß der Kraftstoffleitung wurde ein Startversuch unternommen, um zu sehen, ob die Ersatzdüsen einspritzen würden. Wieder kein Erfolg!
  • Anschließend wurden nochmals die Spritleitungen vertauscht (entgegen der Darstellung im WHB), und bis zu den Einspritzdüsen gelangte Sprit. Dann wurde an der Ersatzdüse der Kraftstoff und der Stecker angeschlossen und gestartet. Und die Düse hat gespritzt!
  • Es wurde wieder alles zusammen gebaut und gestartet. Der Motor hat gezündet, aber an allen Ecken und Enden hat der Sprit rausgespritzt, trotz neuer Benzinschläuche und neuer Schellen. Die Leitungen wurden abgedichtet und das Kaltstartventil mussten wir abklemmen, da es in sich undicht war.
  • Ein neuer Startversuch, und der Motor ist gelaufen (siehe Video). Der Unterbrecher, Zündzeitpunkt und Leerlauf wurden eingestellt und der Motor läuft wie ein Uhrwerk.

Dann haben wir den neuen Kühler und die neuen Schläuche eingebaut und wollten den Motor mal warmlaufen lassen. Aber während des Befüllens lief plötzlich Wasser an der Zylinderkopfdichtung raus, ärgerlich! Aber wenigstens läuft die Maschine, den Rest bekommen wir auch noch hin.

 

Zusammenfassend kann man jetzt sagen, das der Anschlußplan für die Spritleitungen im original Opel Werkstatthandbuch einfach falsch ist. Außerdem waren das Kraftstoffpumpenrelais und die Vorwiderstände kaputt.

 

Die Sache mit den Spritleitungen ist übrigens nicht der einzige eklatante Fehler im WHB. Im Schaltplan für SR- und GT/E-Modelle sind die Nebelscheinwerfer mit dem Heckscheibenrelais verbunden. Das Nebelscheinwerferrelais ist in der Legende zum Schaltplan nicht erwähnt. Die Fehler wurden dann übrigens auch in die ganzen Rep-Anleitungen übernommen (Wie helfe ich mir selbst, Bucheli usw.)

Die Mantarestauration geht auf die Zielgerade.

Da der originale Opel (Blaupunkt) Sebring nicht genug Leistung an die CANTON Pullman Lautsprecherleiste bringt, sollte ein Verstärker (natürlich zeitgenössisch) unsichtbar unter der Hutablage eingebaut werden. Aber da ist kein Platz. Dann habe ich den Verstärker zwischen Seitenwand und Ersatzrad eingebaut, da ist genügend Platz. Allerdings musste ich eine Montagekosole für den Verstärker konstruieren.

Weiterhin wurden die restlichen Bremsleitungen eingebaut und die gesamte Anlage entlüftet. An der Elektrik waren auch umfangreiche Arbeiten notwendig. An der Beleuchtungsanlage hat kaum eine Glühbirne funktioniert. Aber die wurden alle so nach und nach "eingeschaltet". Einmal war nur die Birne kaputt, ein anderes Mal fehlte die Masse, und manchmal war auch eine umfangreichere Fehlersuche notwendig. Weitere Arbeiten an der elektrischen Anlage waren die Inbetriebsetzung der el. Waschwasserpumpe, Austausch sämtlicher Instrumentenbeleuchtungen, Ersatz des Bremslichtschalters und Fehlersuche in der Scheibenwischanlage. Das Wischerrelais ist aber noch auf dem Postweg. Die Hupe hatte bei "Zündung an" auch nur einen Dauerton.

Der neue Kühler ist auch eingetroffen und wurde umgehend eingebaut. Aber hier hat sich der Manta dann einen Patzer geleistet. Beim Befüllen der Kühlanlage ist das Wasser direkt an der Zylinderkopfdichtung wieder raus gelaufen. Jetzt muss der Kopf noch mal runter und nachgesehen werden, warum der Kühlkreislauf undicht ist.

Zur Fertigstellung des Manta werden neben der Kopfdichtung noch weitere Teile, wie das Kaltstartventil, ein neuer Bremslichtschalter, die hintere Schiebedachdichtung, Türschachtgummis und das Wischerrelais gebraucht. Die Teile sind im Zulauf.

Zu guter Letzt muss die Vorderachse noch vermessen werden, und der Wagen komplett gereinigt werden. Wenn dann auch der Motor endlich dicht ist, kann die Einzelabnahme in Angriff genommen werden.

Heute war der Manta beim Vermessen und Einstellen der Vorderachse. Wenn man die Werte "vorher" und "nachher" anschaut, stellt man fest, dass die Achse gar nicht mal so schlecht voreingestellt war - und ich hatte sie mit dem Meterstab eingestellt.

Nach der Achsvermessung wurde der Manta wieder in die Werkstatt gebracht, zur Demontage des Zylinderkopfes. Wie ich weiter oben schon berichtet habe, ist das Kühlwasser nach dem Einfüllen direkt an der Kopfdichtung wieder ausgelaufen. Den Grund kann man auf den Bildern gut erkennen. Als der Motor komplett zerlegt war habe ich beim Zusammensetzen mangels eines neuen Gummi-Rechteck-Dichtringes für den Wasserkanal zwischen Kopf und Motorblock wieder den Alten verwendet. Das war ziemlich dämlich und hat sich natürlich gerächt. Die neue Kopfdichtung ist heute gekommen, mit dem zugehörigen Dichtring. Neue Kopfschrauben habe ich auch gekauft und alles auch wieder zusammengebaut. Anschließend ist der Motor ca. 1/2 h tadellos gelaufen. Es gab nur ein leichtes Pfeifgeräusch, das von dem defekten Kaltstartventil verursacht wird. Aber das ist morgen dann Geschichte, das Ventil ist heute abend dann auch noch gekommen.

Morgen gibt es dann noch ein paar Nacharbeiten an der Elektrik, dann ist der Manta endgültig fertig und kann zur Einzelabnahme. Wir müssen noch die Heckscheibenheizung auf Funktion prüfen, und Fehlersuche an der Wischeranlage machen. Ich habe ein anderes Wischerrelais eingebaut, aber der Scheibenwischer läuft nur auf Stufe 2 in der Geschwindigkeit der Stufe 1. Auf Stufe 1 läuft er gar nicht. Dann muss noch ein Massefehler am rechten Rücklicht behoben werden, und der Anlasser muss noch zerlegt und gereinigt werden. Er dreht, aber spurt öfters mal nicht ein.

Diese Woche haben wir noch die gesamte Instrumenten- und Schalterbeleuchtung geprüft und repariert. Außerdem ist das Innenraumgebläse nicht gelaufen, es war kaputt und wurde aus dem Teilefundus ersetzt.

 

Gestern haben wir an der Elektrik weitergearbeitet. Wir betrieben intensive Fehlersuche beim Wischerproblem und suchten den Strom für die heizbare Heckscheibe . Außerdem habe ich noch den Kontaktschalter für die Kofferraumbeleuchtung gefunden. Beim Wischer ist der Blinker-/Wischerschalter kaputt, einen Neuen hab ich bestellt. Den Strom für die Heckscheibe haben wir auch gefunden und eingesteckt, und der Heckklappenschalter wurde eingebaut.

Nebenher wurde noch ein schrilles Pfeifgeräusch aus dem Motorraum gesucht. Dabei habe ich festgestellt, dass jemand beiden hinteren Einspritzventile nicht richtig eingesetzt hat, und dabei der Ventilhalter verbogen wurde. Ich habe alles auseinander gebaut und die beschädigten Teile ersetzt. Danach haben wir festgestellt, dass der eingepresste Schlauch am zweiten Ventil zwei winzige Löcher hat, aus denen der Sprit gespritzt hat. Das Ventil habe ich auch ausgebaut. Und es ist auch gar nicht so einfach, alle Spritleitungen wieder auf Anhieb dicht zu bekommen. Aber irgendwann war alles wieder dicht. Nur das Pfeifgeräusch war immer noch da. Es wird vom Einspritzventil des 4. Zylinders verursacht. Wenn man das Ventil hin und her drückt, ist das Geräusch immer wieder weg. Ich denke, dass die Dichtgummis an den Düsen durch sind und er da etwas Falschluft zieht, was das Pfeifgeräusch verursacht. Unfassbar, nach 44 Jahren schon kaputt... Neue Gummis habe ich schon bestellt.

Die Arbeiten, die zur endgültigen Fertigstellung noch durchzuführen sind, sind jetzt überschaubar:

- Blinkerschalter wechsel

- Einspritzventile Dichtgummis einbauen

- Holzplatte im Beifahrerfussraum einsetzen (hatte ich gesucht und beim Zusammenräumen unter

   einer Kiste gefunden)

- Drehmomentstützen an Motor/Getriebe einbauen (sind auch beim Zusammenräumen noch raus

   gekommen)

- Anlasser zerlegen und reinigen (spurt manchmal nicht ein)

 

Ich denke, dass die Arbeiten bis Ende nächster Woche abgeschlossen sind, vorausgesetzt die Teile kommen zügig.

Der Manta ist eigentlich fertig und war auch schon bei der Abnahme. Nur der Blinkerschalter ist noch nicht gekommen, und der Anlasser steht noch auf der todo-Liste.

Die Einzelabnahme und das Oldtimergutachten wurden am 27.05.2020 gemacht. Die Einzelabnehme ist notwendig geworden, weil der Fahrzeugbrief verloren gegangen ist. Jetzt muss der verlorene  Fahrzeugbrief noch aufgeboten werden, was aber wohl z.Zt. bei unserer Zulassungsstelle nicht möglich ist, weil die nur "normale" Zulassungen machen. Das Aufbietungsverfahren dauert normalerweise so 6-8 Wochen, erst dann wird ein neuer Brief ausgestellt und der Wagen kann zugelassen werden.

Wieder ist Samstag, der 13.06., aber nicht 2015 (siehe ganz oben), sondern 2020 und  der Manta durfte das erste Mal ausfahren. Anlasser und Blinkerschalter wurden vorher noch repariert. Kevin (schwarzer Manta im Hintergrund) war da, und hatte zufällig rote Kennzeichen dabei. Er bot mir an, sie an meinen Manta zu montieren und eine Runde damit zu drehen. Die Runde hatte knapp 17 km, und der Manta fährt fantastisch. Alles ist stramm, es klappert nichts und er fährt sehr präzise. Auch der Motor steht gut im Futter und nach der Probefahrt war auch noch alles dicht ;-)

Noch ein paar kurze Worte zu Kevin's Manta. Es ist ein Widebody-Leichtbau mit einem 4,0i-24V-Irmscher-Motor. Die Hinterachse stammt aus einem Omega A und hat eine Sperre. Der Wagen hat (noch) 272PS und geht wie die Pest. Für die Zukunft ist noch ein Kompressorumbau geplant.